Stadttaube / Straßentaube

Stadttaube

Stadttauben sind die Nach­kommen der Felsentauben. Sie brauchen Felsen, ersatzweise hohe Betonbauten, um sich wohl zu fühlen. Da sind sie am City-See natürlich goldrichtig, denn rund um den See befinden sich viele hohe Gebäude.

Viele Stadttauben sind auf der Strecke gebliebene Brief­tauben oder ihre Nach­kommen. So richtige Wildvögel sind es nicht. Mangels erkennbaren Besitzern zählen sie aber auch nicht zu den Haustieren.

Oft sieht man Tauben mit Fußringen. Die meisten davon tragen Ringe vom „DV“, dem Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V.   Anhand der Farbe kann man erkennen, in welchem Jahr die Taube geboren ist. Das Geburtsjahr steht auch im Klartext auf dem Ring.

Tauben sind reine Körnerfresser, das macht es schwer für sie, artgerechte Nahrung am City-See zu finden.

Diese Vögel sind wahre Orientierungswunder. Man kann sie an irgendeinem Ort der Welt aussetzen und sie finden zurück nach Hause. Sie wurden – wie viele andere Tiere – wegen ihrer herausragenden Fähigkeiten für Kriegszwecke missbraucht und erhielten dafür zweifelhafte militärische Verdienstkreuze und Denkmäler.

Tauben können Muster erkennen. Sie können Röntgenbilder von Brustkrebspatienten auswerten und liegen mit ihren „Diagnosen“ oft besser als ihre „menschliche Vergleichsgruppe“. Sie können sich  Gesichter merken und im April 2018 hat das Land NRW das Brieftaubenwesen zum Immateriellen Kulturerbe des Landes NRW erklärt.

Unsere Stadttauben sind liebenswerte Vögel, die genauso ein Recht auf Leben und Lebensraum haben, wie jeder andere Vogel. Wer sie abwertend als „Ratten der Lüfte“ bezeichnet, hat sich mit Sicherheit noch nie mit diesen Tieren befasst und tut ihnen Unrecht!

Stadttauben beim Kuscheln
Stadttauben bekunden ihre Zuneigung zum Partner, indem sie sich schnäbeln und gegenseitig kraulen.

Mehr zum Thema Stadttauben findet man hier:

https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/artenschutz/voegel/stadttauben/


Schon gewußt?

Eine männliche Taube nennt man …

Tauber, Täuber, Teuber, Tauberich, Täuberich, Taubenhahn, Taubenmännchen

Die Bestimmung des Geschlechts ist äußerst schwierig. Am Aussehen lässt es sich nicht festmachen. Wer gurrt, der muss ein Mann sein – denn nur die Tauber gurren.

Im Jahr 2019 wurde ein Taubenhaus in der Nähe vom City-See eingerichtet. Die Tauben sollen dort schön wohnen können und aus den „Slum-Ecken“ herausgeholt werden. In dem Taubenhaus und in der näheren Umgebung werden die Eier der Tauben gegen Gipseier ausgetauscht, damit es weniger Nachwuchs gibt. Wir haben sicherlich nicht „zu viele“ Tauben in Marl, aber dazu soll es auch erst gar nicht kommen.


Taube mit Bauchverletzung
Taube mit Bauchverletzung

Bei der Behandlung und Rettung verletzter Tauben stehen uns Taubenfreunde mit Rat und Tat zur Seite. Insbesondere, wenn sich Schnüre um die Taubenfüße wickeln, muss so schnell wie möglich Abhilfe geschaffen werden. Die Taube muss gefangen und die Schnur entfernt werden, damit die Zehe, der Fuß oder das Bein nicht abstirbt. Für diese Taube kam die Hilfe leider zu spät:

Taube mit abgestorbenem Bein
April 2016 – für diese Taube kam jede Hilfe zu spät. Das Bein war verloren.

Mehr zum Taubenhaus in Marl:

www.stadttauben-marl.de